Liebe Hebammen,
ich denke, ich brauche eigentlich kaum etwas zur aktuellen Lage der geburtshilflichen Versorgung in Deutschland schreiben. Ihr kennt Sie alle! Sie ist schlecht und die Abwärtsspirale läuft unaufhaltsam. Der Politik und der Presse hängen die Hebammenprobleme aus den Ohren. Wir Eltern wollen das nicht hinnehmen und starteten am 1. Mai 2015 erneut eine Petition auf Chang.org. Der Adressat ist der GKV-Spitzenverband. Wir sind sehr wütend. Der GKV-SV will aufgund von Wirtschaftsfaktoren entscheidend Eure Hebammenarbeit einschränken und unsere Patientenrechte beschneiden. Darüber hinaus bremst er den von der Bundesregierung angedachten Sicherstellungszuschlag aus. Mit der aktuellen Petition wollen wir den Fokus weg von Euch Hebammen nehmen und auf uns Eltern richten. Denn es geht nicht allein um Eure „kleine“ Berufsgruppe Hebammen sondern um uns (werdenden) Eltern. Wir sind viele. Jährlich werden circa 680.000 Kinder in Deutschland geboren, sodass die entsprechende Elternzahl wahrlich keine Randgruppe darstellt, die die immer schlechter werdende Versorgung durch Hebammen in der Vor- und Nachsorge sowie zur Geburt – außerklinisch als auch in den schwindenden Kreißsälen – zu spüren bekommt.
Wir Eltern fordern darum vom GKV-Spitzenverband:
- Die Kosten für Hebammenhilfe sollen unabhängig von Geburtsort und -termin gezahlt werden.
- Damit Mütter informierte Entscheidungen treffen können, muss die Aufklärung ergebnisoffen und sachkompetent erfolgen.
- Wissenschaftlich fundierte Kriterien sollen Grundlage von Entscheidungsempfehlungen sein.
Schlussendlich sind und bleiben Hebammen die Fachfrauen für die Schwangerschaft, die Geburt und die Wochenbettzeit.
Wir würden uns sehr freuen, wenn er breit gestreut – ausgedruckt und in Hände gedrückt oder wenigstens ausgelegt – wird. Wir schätzen die Lage so ein, dass wir nur noch diese eine Petitionschance haben, da die Mitzeichnungsmüdigkeit stark zugenommen hat. Deshalb soll unsere Petition ein voller Erfolg werden. Das Ziel bis zum 30. Juni 2015 sind 680.000 UnterstützerInnen – entsprechend der Zahl wie Kinder jährlich in Deutschland geboren werden. Damit hätten wir alle bisherigen Petitionen deutlich übertroffen und einen enormen Druck auf die Entscheider geschaffen.
Bei Fragen stehen ich und auch meine Mitpetenten Julia Fertig, Hanno Köhncke und Michael Benecke sowie die Verein Mother Hood gerne zur Verfügung.
Herzlichen Dank im Voraus für Eure Unterstützung!
Viele Grüße aus Berlin,
Christina Baris
Zweifache Mutter und Ärztin
Unterstützerin von Mother Hood