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Hebammenverbände: Das Maß ist voll!

Niemand in Deutschland – außer den hoch dotierten Funktionären der Krankenkassen – bestreitet es: Hebammen sind mit einem Stundenlohn von  rd. 7,50 Euro krass unterbezahlt und kämpfen ums Überleben. Monat für Monat geben Dutzende auf, Schwangere finden immer seltener eine Hebamme und noch seltener eine in erreichbarer Nähe.

All das stört den GKV-Spitzenverband wenig. In den sich zäh dahin schleppenden Vergütungsverhandlungen will er die Hebammen mit einem Plus von 1,98 % abspeisen. Dies, obwohl hierdurch nicht einmal die aktuelle Preissteigerungsrate ausgeglichen würde und allein die Prämien zur Berufshaftpflicht binnen Jahresfrist um 56 % gestiegen sind.

Die Argumentation der Kassen, für größere finanzielle Zugeständnisse müsse man zunächst das Ergebnis der vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Studie zur Einkommenssituation abwarten, empfinden die Hebammenverbände als dreiste Provokation. Niemand kann heute sagen, ob die Studie die wirtschaftliche Dramatik widerspiegeln wird und zu welchen Maßnahmen sich die Bundesregierung möglicherweise durchringt. Hebammen brauchen   j e t z t   mehr Geld!

Der GKV-Spitzenverband hat in der heutigen Verhandlungsrunde am 30. November in Berlin kein deutlich verbessertes Angebot vorgelegt, und die Vertreterinnen der Hebammenverbände  haben die Sitzung demonstrativ verlassen. Zur Zeit findet zwischen 12.00 und 15.00 Uhr eine Mahnwache vor dem AOK-Bundesverband (Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin) mit Information von Presse und Öffentlichkeit
statt.

Ob ohne Fortschritte am 30. November weitere Verhandlungen für sinnvoll erachtet werden oder ob ohne Wiederaufnahme das Scheitern der Verhandlungen mit Anrufung der Schiedsstelle erklärt wird, werden die Hebammenverbände kurzfristig entscheiden.

BfHD e.V.
(Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands)
Vorstand:
Susanne Schäfer, 1. Vorsitzende, Kleinmachnow (V.i.S.d.P.)
Ulrike Aulbach, 2. Vorsitzende, Hamburg

1.855 Zeichen, Abdruck honorarfrei. Um Belegexemplar wird gebeten.

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